Brombeeren sind super lecker. Aber die stachligen Rosengewächse können auch ganz schön nerven – vor allem, wenn sie sich ungehindert ausbreiten. Im Kübel ist das zum Glück nicht der Fall.
Ich will eine Brombeere, ich will sie nicht. Ich will eine Brombeere, ich will sie nicht… Seit Jahren schon führe ich diesen inneren Monolog. Bislang gewinnt die „ich will sie nicht“-Stimme. Denn eigentlich gibt es in und um meinen Kleingarten herum genügend Brombeeren.
„Wilde“ Brombeeren.
Lecker, aber fies
Diese Brombeeren tragen zwar durchaus leckere Früchte. Aber sie rauben mir manchmal auch den letzten Nerv, weil sie schnell wachsen und alles platt machen, was ihnen im Wege ist: Sie überwuchern die Totholzhecke, klettern in Holunder, Eibe, Apfel und Kirsche, machen sich zwischen den Roten, Weißen und Schwarzen Johannisbeeren breit.
Am besten wäre es, sie mitsamt der Wurzel auszugraben. Aber dafür fehlt mir die Zeit und die Kraft. Daher schneide ich sie also möglichst bodentief zurück – und das möglichst regelmäßig und umsichtig. Es könnte ja zum Beispiel ein Igel drin sitzen.
Bei größeren Arbeiten trage ich eine Schutzausrüstung:
- Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen
- feste Schuhe (meist Sicherheitsschuhe)
- dicke Lederhandschuhe
- Schutzbrille
Klingt vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber ich habe keine Lust mehr, am Ende des Tages völlig zerschrammt zu sein. Oder dass der Schnitt der gut bewehrten Gewächse im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge geht.
Die Ranken kompostiere ich sorgfältig. Wurzeln entsorge ich über den Müll.
Potenziell invasive Art
Bei der „wilde“ Brombeere, die ich in meinem Kleingarten geerbt habe, handelt es sich überwiegend um eine Art, die einst wohl als Gartenpflanze importiert wurde, inzwischen aber kritisch gesehen wird.
Die schnellwüchsige und robuste Armenische Brombeere (Rubus armeniacus) kann sich nämlich stark ausbreiten – und das nicht nur über Samen, Trieb- und Wurzelstücke. Berührt die Spitze ihrer bis zu sechs Meter langen Ruten den Boden, bildet sie dort neue Wurzeln.

In der Schweiz ist die Armenische Brombeere als invasive Art inzwischen verboten. Beim Bundesamt für Naturschutz steht sie auf der Handlungsliste für potenziell invasive Arten.
Du hast diese Brombeere sicherlich auch schon mal gesehen. Sie wächst an Wegesrändern, entlang von Bahntrassen und an Autobahnauffahrten, aber auch an Waldrändern und im Unterholz. Erkennbar ist sie unter anderen an ihren Stacheln mit roter Basis und auch im Winter inzwischen immergrünen Laub.
Stachellose Brombeeren
Zum Glück ist die Armenische Brombeere nicht die einzige Rubus-Art. Im Gegenteil: Bei der Suche nach dem passenden Beerenlieferant haben wir mittlerweile die Qual der Wahl. Und das nicht nur für den Garten, sondern auch für den Balkon. Da sieht man, wie beliebt Brombeeren sind!
Besonders angesagt sind Brombeer-Arten wie „Navaho“ , „Thornless“ , „Thornfree“ und „Asterina„. Kein Wunder: Sie sind stachellos.
Bromberen sind grundsätzlich prima Gewächse für Garten und Balkon – nicht nur wegen der leckeren Früchte. Sie bieten auch einen Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Arten. Von Brombeeren profitieren können
- Honig- und Wildbienen,
- Schwebfliegen,
- Schmetterlinge und ihre Raupen,
- Käfer,
- Vögel sowie
- Säugetiere.
Wenn du eine Brombeere auf deinem Balkon oder deiner Terrasse haben willst, informiere dich vorab über die Wuchsform und ob die Pflanze grundsätzlich für die Kultur im Gefäß geeignet ist.
Buch und Podcast zu Brombeeren
Weitere Tipps zu Sorten, dem Anbau in Gefäßen und zur Ernte findest du in meinem Buch „Pflückbar. Balkonobst & Topfgemüse“ .
Außerdem haben wir uns bei „Grüner wird’s nicht“ mit den Rosengewächsen beschäftigt: In der Folge „Brombeeren für Balkon und Garten“ erfährst du auch, wo du die leckeren Beeren wild sammeln kannst und was es dabei zu beachten gilt.
Mein Fazit
Was ich mir in Sachen Brombeeren merken will:
- Brombeeren brauchen nicht viel Pflege, aber eine gute Organisation der Ruten. Und auch beim Schnitt sollte man nicht schlampen. Der ist aber zum Glück aber nicht kompliziert.
- Es gibt 2000 Rubus-Arten. Mindestens.
- Die stachellose Sorte „Asterina“ könnte eine Kandidatin für meinen Garten. Sie ist stachellos und soll große, besonders süße Früchte haben.
Und jetzt du!
Hast du eine Brombeeren im Garten oder auf dem Balkon?
2 Kommentare
Margeranium · 6. August 2025 um 8:50 pm
Ich habe vor langer Zeit eine ‚Navaho‘ gewonnen. Sie war viele Jahre in meinem Garten, ist aber nicht gewachsen und hatte keine einzige Frucht. Irgendwann hab ich sie dann ausgebuddelt.
Mit Gestrüpp habe ich in meinen Gartenanfängen genug zu tun gehabt. Der Garten war voll mit Himbeeren und Taybeeren. Brombeeren waren (zum Glück) nicht dabei. Es war uferlos, das alles zu roden. Aber irgendwann war es geschafft. Jetzt habe ich nur noch ein wenig Naschobst in Wannen.
Viele Grüße von
Margit
Mel · 7. August 2025 um 8:49 am
Hallo Margit,
das ist ja schade mit der ‚Navaho‘. Hätte ich auch dann irgendwann ausgebuddelt…
Eine Taybeere habe ich auch in meinem Garten – allerdinsg extra gekauft ;-) Bislang schmeckt sie allerdigs nur den Rehen, die regelmäßig zu Besuch kommen. Ebenso die Himbeeren – wobei ich da schon ernten konnte. Und ja, die machen sich auch schon ordentlich breit. Bislang freue ich ich noch drüber. Das mit den Wanne ist natürlich super, um sie im Griff zu behalten ohne Rhizomsperre.
Kistengrüne Grüße
Mel