Die Tomatenernte gehört zu den schönsten Zeiten im Balkon-Garten. Jeden Tag kann ich nun Tomaten ernten, die es im Laden nicht zu kaufen gibt. Meine Lieblingssorte in diesem Jahr sieht ungewöhnlich aus und schmeckt einfach köstlich.

Unterschiedliche Tomatensorten auf dem Balkon
Im Balkon-Garten wachsen immer unterschiedliche Tomatensorten, die es im Handel selten zu kaufen gibt.

Die erste Tomate der Balkon-Garten-Saison schmeckt immer am besten. Warm, fruchtig, süß – kein Vergleich zu den meist wässrig-blassen Verwandten aus dem Supermarkt, die ich in den Wochen davor noch gekauft habe. Und jedes Mal denke ich mir dann: Ja, es war eine gute Idee, wieder Tomaten auf dem Balkon anzubauen. Auch wenn sie nicht unbedingt das genügsamste Gemüse sind – vor allem in Bezug auf Wasser.

Doch jetzt im August, wenn die Tomatenernte so richtig läuft und ich jeden Tag ein paar Früchte naschen kann, freue ich mich darüber. Denn die Tomaten, die in meinem Balkon-Garten wachsen, gibt es meist nicht fertig zu kaufen: Sie sind klein und groß, rund, herz- und birnenförmig, rot und grün-gelb gestreift.

In diesem Jahr habe ich einen Mix aus bewährten und neuen Sorten angepflanzt. Fünf Pflanzen sind es insgesamt. Aus Platzgründen mussten vier davon in kistengrünen Zweier-WGs wohnen – jedes Jahr dasselbe Problem…

Aber sie haben sich alle gut gemacht!

Daher fällt mein Fazit für die Tomaten im Balkon-Garten 2019 grundsätzlich positiv aus. Ein paar Anmerkungen konnte ich mir dennoch nicht verkneifen – wenn auch eher laienhaft formuliert. Ich bin ja auch keine Tomaten-Sommelière!

Ampeltomate ‚Tumbling Tom‘ rot

Ampeltomaten sind super, wenn man Tomaten in einem großen Balkonkasten anbauen will. Sie brauchen keine Stütze, da sie über den Kastenrand hinweg ranken. In diesem Jahr habe ich mich für die ‚Tumbling Tom‘ in rot entschieden (Es gibt sie auch in gelb).

Die Ampeltomate Tumbling Tom red mit Früchten
Die Ampeltomate ‚Tumbling Tom Red‘ hatte einen Balkonkasten für sich allein.

Die Früchte waren als erste schon Ende Juli reif. Sie haben einen Durchmesser von 2,5 Zentimetern und schmecken wie Tomaten eben so schmecken (sollen): Sie sind tomatig und leicht süß, haben aber für eine so kleine Frucht – und für meinen Geschmack – leider auch recht viel Säure. Meist verwende ich sie für Tomatensalat.

Mein Fazit: das Besondere ist die Anbauweise.

Cocktailtomate ‚Ruthje‘

‚Ruthje‘ habe ich angebaut, weil sie reichlich Früchte tragen soll. Und das tut sie auch. An die drei Dutzend kann ich in dieser Saison auf jeden Fall ernten.

Cocktailtomate Ruthje auf dem Balkon
Die Tomatensorte ‚Ruthje‘ ist nicht ganz rund. Die Cocktailtomate hat eine leichte Herzform – läuft also unten leicht spitz zu.

Die roten Tomaten haben einen Durchmesser von etwa 3,5 Zentimetern und schmecken ausgereift erheblich milder und süßer als die Ampeltomate. Ich hatte ‚Ruthje‘ vor allem ausgewählt, weil die Früchte eine leichte Herzform haben sollen. Kann man so sehen. Mir persönlich sind sie dann doch noch etwas zu rund.

Mein Fazit: empfehlenswerte, da ertragreiche rote Cocktailtomate für den Balkon.

Fleischtomate ‚Cherokee‘

Mit Fleischtomaten hatte ich bislang leider eher Pech im Balkon-Garten. Vor zwei Jahren litt die ‚Berner Rose‘ unter Blütenendfäule. Dennoch habe ich in diesem Jahr wieder einen Versuch gewagt – diesmal mit der ‚Cherokee‘. Die flachrunden Früchte haben einen Durchmesser von mindestens sieben Zentimetern und sind rot-braun-violett gefärbt – sehr hübsch.

Im Vergleich zu den Cocktailtomaten hat die Pflanze leider erheblich weniger Früchte angesetzt: Gerade mal acht Tomaten reifen in der Sommersonne. Die erste Frucht war Mitte August reif, litt aber unter ähnlichen Symptomen wie die ‚Berner Rose‘.

Die übrigen Tomaten sehen besser aus – und schmecken auch richtig gut. Ich finde sie angenehm tomatig, da sie auch recht wenig Säure haben.

Mein Fazit: Fleischtomaten tragen wenige, aber große Früchte. Wenn sie gesund bleibt und voll ausreift, ist die ‚Cherokee‘ echt lecker.

Salattomate ‚Green Zebra‘

Die ‚Green Zebra‘ ist eine alte Bekannte: Die Salattomate hatte ich vor ein paar Jahren schon einmal auf dem Balkon angebaut.

Dass sie in diesem Jahr wieder in einer Kiste wachsen durfte, hat – ehrlich gesagt – vor allem einen optischen Grund: Mit ihren gelb-grün gestreiften Früchten verleiht die ‚Green Zebra‘ dem Tomatensalat noch mal zusätzlich Farbe. Anders als bei ganz grünen Sorten erkennt man bei ihr auch ganz gut, wann eine Tomate reif ist.

Leider trägt die Pflanze in diesem Jahr alles andere als reichlich: Gerade mal sechs Tomaten wachsen und reifen derzeit. Geschmacklich sind die etwa fünf Zentimeter großen Früchte okay. Wenn sie zu lange hängen, werden sie einen Tick zu weich für meinen Geschmack.

Mein Fazit: Hingucker im Tomatensalat.

Cocktailtomate ‚Sibirisches Birnchen‘

Das ‚Sibirische Birnchen‘ hatte ich ebenfalls schon einmal angebaut. Warum diese Cocktailtomate seither nicht jedes Jahr im Balkon-Garten wächst, ist mir ein Rätsel: Sie trägt ähnlich viele Früchte wie ‚Ruthje‘, ist aber wohl die leckerste Tomate, die ich bislang im Balkon-Garten angebaut habe!

Tomatensorte Sibirisches Birnchen
Die Cocktailtomate ‚Sibirisches Birnchen‘ hat nicht nur eine perfekte Birnenform, sondern meiner Ansicht nach auch einen köstlichen Tomatengeschmack.

Ich gebe zu: Das liegt vor allem an ihrem süßen Geschmack. Denn die birnenförmigen Früchte lassen eigentlich keine Säure erkennen. Mit einer Länge von etwa vier Zentimetern sind sie zudem ideale Snacktomaten. Am liebsten nasche ich sie frisch gepflückt und von der Sommersonne gewärmt. Von dieser Sorte muss ich unbedingt Tomatensamen nehmen!

Mein Fazit: sehr ertragreich und ungemein lecker – absolut empfehlenswert!

Und jetzt du!

Mit welchen Tomatensorten in deinem Balkon-Garten bist du besonders zufrieden in diesem Jahr?

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Mel

Mel arbeitet als freiberufliche Journalistin und hat ein Herz für grüne Themen. Auf Kistengrün zeigt dir die begeisterte Balkon-Gärtnerin, wie du dir auf kleinem Raum ein grünes Paradies schaffst.

13 Kommentare

ClaudiaBerlin · 23. August 2019 um 11:14 pm

Am Balkon habe ich KUMATO, Kozula 125 Black-Pink Zebra und Kozula 156 (orange, herzförmig). Ein bisschen mehr zu den Sorte (und denen im Garten) hier:

http://www.das-wilde-gartenblog.de/2019/08/10/tomaten-2019-spaet-geschmack-mal-so-mal-so/

Die Green Zebra und Ruthje hatten wir auch, fanden wir nicht so doll. Dir empfehle ich noch Black Cherry, ein toller Geschmack und sehr ertragreich. Und auch KUMATO, ebenfalls geschmacklich heraus ragend!

Anfangs fährt man auf die Vielfalt der Farben und Formen ab, aber nach und nach geht es wieder mehr nach Geschmack!

    Mel · 11. September 2019 um 8:16 am

    Hallo, liebe Claudia,

    danke dir, dass du deine Sorten geteilt hast! Es gibt ja so viele Tomatensorten, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll!
    Die Black Cherry ist in der Tat recht lecker, die hatte ich letztes Jahr auf dem Balkon.
    Mal sehen, was im kommenden Jahr im Balkon-Garten landet – bis auf das sibirische Birnchen gibt es noch keine weiteren festen Kandidaten. Und du hast recht: Sie müssen ja nicht ungewöhnlich aussehen – Hauptsache, sie sind lecker!

    Dir noch eine erfolgreiche Tomatenernte weiterhin!

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Ben · 26. August 2019 um 2:59 pm

Hallo Mel,

danke für den tollen Blog. Zu den Tomaten: ich habe immer Tumbling Tom red und Hoffmanns Rentita auf dem Balkon. Seit ich ins Pflanzloch beim Setzen ein paar kleingeschnittene Brennesselblätter reingeben, hat sich mein Ertrag erheblich gesteigert, letztes Jahr über 6 kg (beide Pflanzen zusammen), heuer bisher auch schon knapp 4 kg.

Grüße

Ben

    Mel · 11. September 2019 um 8:19 am

    Hallo Ben,

    dank dir ganz herzlich, ich freue mich, dass dir Kistengrün gefällt. :-)
    Und vielen lieben Dank für den Tipp mit den Brennnesselblättern! Das ist eine super Idee! Bislang habe ich immer Langzeitdünger dazugegeben, die Brennnesselblätter wirken aber bestimmt viel schneller. Ich werde das mal im kommenden Jahr ausprobieren.

    Dir weiterhin eine reiche Ernte auf dem Balkon! Was baust du denn sonst noch so an?

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Biggi · 29. August 2019 um 11:25 am

Bei mir wächst eine kleine gelbe Naschtomate, deren Namen ich leider nicht weiss. Geschmacklich einfach fantastisch. Und eine Sorte, die aus dem Kompost kam und blieb. Eher länglich mit Streifen. Zum Geschmack kann ich noch nichts sagen, die ist noch nicht soweit.

    Mel · 11. September 2019 um 8:25 am

    Hallo, liebe Biggi,

    solche Tomaten kenne ich auch! Da bekommt man was geschenkt und weiß nicht, wie es heißt. :-)
    Vielleicht magst du ihr einfach einen neuen Namen geben? Das Schöne ist: Wenn du diese Sorte immer wieder weiter vermehrst, wird sie irgendwann zu deiner persönlichen Familiensorte – und du hast sie benannt! :-)

    Wie hat sich denn die Tomaten auf dem Kompost entwickelt?

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Jörg · 31. August 2019 um 10:50 pm

Hallo Mel,

auf meine vertraute Rispentomate Süße Friesin konnte ich mich wieder voll verlassen. ?
Die Cherokee fühlte sich leider nicht so wohl auf meinem Balkon. ? Die wenigen genießbaren Exemplare waren allerdings extrem lecker.
Mein Neuzugang und Favorit diese Saison: die Green Ivy aus den USA. Extrem Lecker, wenn auch nicht so leicht als erntereif erkennbar.
Dem Sibirischen Birnchen würde ich ja gerne mal meinen Balkongarten vorstellen…..

Liebe Grüße
Jörg

    Mel · 11. September 2019 um 8:31 am

    Hallo Jörg,

    ja, das mit den Fleischtomaten klappt irgendwie nicht ganz so gut auf dem Balkon. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht: Wenn sie völlig ausreifen können, schmecken sie echt gut! Die Frage ist nur, ob sich der Aufwand lohnt…
    Von der Süßen Friesin hast du mir nun so oft vorgeschmwärmt, dass ich sie nun einfach auch mal ausprobieren muss. Gern im Tausch mit den Sibirischen Birnchen ;-)

    Dir weiterhin eine erfolgreichen Tomaten – und sonstige Ernte!

    Kistengrüne Grüße
    Mel

Wolfgang Nießen · 2. September 2019 um 7:38 am

Liebe Mel,
ich schaue mir gerade Deinen tollen Blog an und würde ihn auch gerne in die Liste meiner Lieblingsblogs aufnehmen, allerdings hat da irgendwas noch nicht geklappt. Hast Du einen RSS Feed?
Aufgefallen ist mir auch, dass sich auf der Seite https://www.kistengruen.de/wp/das-projekt/ noch ein Fehler rumtummelt. Der Link http://www.kistengruen.de/wp/2014/02/willkommen-bei-kistengruen/ kommt noch ganz ohne https daher.
Jetzt stöbere ich aber weiter.

Viele liebe Grüße
Wolfgang

    Mel · 11. September 2019 um 8:48 am

    Lieber Wolfgang,

    wie schön, dass du bei Kistengrün vorbeischaust und du das Blog in deine Liste aufnehmen willst!
    Theoretisch müsstest du den Feed wir folgt einbauen können: https://www.kistengruen.de/wp/feed.
    Danke für den Hinweis, dass der Beitrag fehlerhaft ausgeliefert wird. Seltsam ist nur, dass im Backend die Seite mit https verzeichnet ist. Hm. Da muss ich doch noch mal beim Provider nachfragen – oder kannst du dir das erklären?

    Ich hoffe, ich werde zeitnah auch mal bei euch vorbeischauen können. Nach der Messe hat die Arbeit meinen Zeitplan übernommen, aber das wird. Ich freue mich sehr, dass wir uns auf dem Bloggertreffen kennen gelernt haben!

    Ganz viele kistengrüne Grüße ins Fachwerkhaus!

    Mel

      Wolfgang Nießen · 13. September 2019 um 7:52 am

      Liebe Mel,
      jetzt hat es endlich geklappt. Dein Blog, besser Deine Posts, erscheinen jetzt in der Liste der Lieblingsblogs. War mein Fehler, falsche Einstellung.
      Warum da noch das http erscheint, weiß ich nicht, mein erster Gedanke war der Cache, den würde ich auf jeden Fall mal leeren.
      Ich freue mich auch sehr, dass wir uns auf dem Treffen kennen gelernt haben. Das war ein gutes und sehr interessantes Gespräch. (Ich treffe nur selten Menschen, mit denen ich mich auf Anhieb so gut unterhalten kann. Für mich immer ein Genuss.)
      Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

      Viele liebe Grüße
      Wolfgang

        Mel · 13. September 2019 um 2:35 pm

        Lieber Wolfgang,

        vielen lieben Dank – fürs Verlinken, für den Tipp und überhaupt! :-)
        Bis zum nächsten Blogger*innen-Treffen – spätestens!

        Kistengrüne Grüße
        Mel

Renate · 25. November 2019 um 10:14 pm

Hallo Mel, ich liebe die Ruthje weil sie auch als Pflanze so gesund ist und uns schmeckt sie sehr. Berner Rose ist mir die Nächstliebste. Danach kommen gaaaaanz viele :-) Vom Sibirischen Birnchen müsste ich noch Saatgut haben – Danke für den Tipp! Die werde ich mal wieder anbauen.
Enttäuschend fand ich dieses Jahr unsere Fleischtomaten – die waren alle nicht so ertragreich und lecker. Aber nicht jedes Jahr ist gleich.
Viele liebe Grüße
Renate

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