Frühlingszeit ist Bärlauch-Zeit! Die grünen Blätter duften herrlich nach Knoblauch und lassen sich zu leckerem Bärlauch-Pesto verarbeiten. Das Rezept dafür ist ganz einfach.
Frühling und Bärlauch – das gehört für mich einfach zusammen.
Wenn mir am Wegesrand ein leichter Knoblauchduft in die Nase steigt, halte ich sofort Ausschau nach der Pflanze mit den dunkelgrünen, ellipsenförmigen Blättern und den hübschen weißen, sternförmigen Blüten.
Ja, ich bin ein großer Bärlauch-Fan. Daher mag ich kaum glauben, dass er einige Zeit lang nahezu kaum in der Küche anzutreffen war – anders als Knoblauch, Schnittlauch und Zwiebeln, mit denen das wildwachsende Allium-Gewächs verwandt ist.
Sicherlich: Knoblauch mag nicht jede*r – auch weil der Geruch als unangenehm empfunden wird. Der große Vorteil an Bärlauch ist es aber gerade, dass sein Aroma nicht allzu lange nach dem Essen im Mund bleibt.
Bärlauch auf dem Balkon anpflanzen
Weil ich Bärlauch so mag, hatte auch schon mehrfach versucht, ihn im Balkon-Garten anzusiedeln.
Bislang leider ohne großen Erfolg.
Aussäen hat gar nicht funktioniert.
Und die Bärlauch-Pflanze, die ich vor zwei Jahren gesetzt und die im vergangenen Jahr noch so schön geblüht hatte, ist diesmal nicht mehr gekommen. :-(
Sicherlich waren die Bedingungen auch nicht ideal: Bärlauch liebt schattige Plätzchen und einen tiefgründigen, feuchten, nährstoffreichen Boden.
Und das konnte ich ihm auf dem Balkon leider nur bedingt bieten.
Bärlauch in der Natur sammeln
In freier Wildbahn ist Bärlauch meist an Bachufern, entlang Gräben und in lichten Wäldern unter Sträuchern und Bäumen zu Hause.
Als Erntezeit gilt Ende März bis Ende Mai.
Sammeln in Maßen und für den Eigenbedarf ist vielerorts erlaubt. In manchen Gegenden gilt das Wildkraut aber als gefährdet.
Grundsätzlich solltest du dich an bestimmte Regeln halten.
Außerdem solltest du dir wirklich ganz sicher sein, dass du auch Bärlauch vor dir hast!
Seine Blätter ähneln denen von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen. Eine Verwechslung kann tödlich sein: Diese Pflanzen sind sehr giftig!
Bärlauch im Garten anpflanzen
Wenn du einen Garten hast, kannst du dort versuchen, Bärlauch anzusiedeln. Er verbreitet sich recht schnell, wenn du ihm ein feuchtes, schattiges Plätzchen bietest und der Boden nährstoffreich ist.
In den ersten beiden Jahren solltest du aber nur wenig bis gar nicht ernten, damit sich die Pflanze akklimatisieren und sich ausbreiten kann. Und auch sonst solltest du immer mindestens drei Blätter stehen lassen, damit die Pflanze genügend Kraft fürs Weiterleben hat.
Meine Nachbarin hat inzwischen ein großes Bärlauch-Beet im Garten. Und ich freue mich immer, wenn ich ein paar Blätter bekomme. :-)
Bärlauch in der Küche verwenden
Was viele nicht wissen: Bei Bärlauch kann man nicht nur die Blätter, sondern auch Blüten und Knospen verwenden. Auch die Samen und Wurzeln sollen essbar sein.
Ich verarbeite in der Regel meist nur Blätter, Knospen und Blüten – am besten immer frisch. Große Mengen friere ich aber auch schnell ein.
Klein gehackt rühre ich das Grün in Dips, Kräuterquark oder Feta-Saucen. Du kannst Bärlauch aber auch für herzhafte Kuchen, Lasagne und Salat-Vinaigrette verwenden.
Eins meiner liebsten Rezepte mit dem herrlichen Frühlingskraut ist aber Bärlauch-Pesto.
Rezept für Bärlauch-Pesto
Das Rezept für Bärlauch-Pesto ist eigentlich ganz einfach. Das Beste: Es ist in weniger als fünf Minuten fertig!
Es basiert auf einem Rezept für Basilikum-Pesto. Allerdings brauchst du dafür eine Zutat weniger: Dank des Bärlauch-Aromas kannst du dir den Knoblauch sparen!
Du brauchst:
- 1 bis 2 Handvoll Bärlauch – Blätter, Blüten und Knospen kannst du ruhig mitverwenden!
- 50 Gramm Sonnenblumenkerne – am besten geröstet
- 50 Gramm Parmesan
- 150 Milliliter Olivenöl
- Bei Bedarf: Salz und Pfeffer
Die Mengenangaben sind eher Pi mal Daumen. Ich mache das nach Gefühl – und nach Geschmack!
Bärlauch-Pesto zubereiten
Bärlauch-Pesto kannst du am einfachsten in der Küchenmaschine zubereiten:
- Bärlauch waschen. In einer Salatschleuder trocken schleudern oder mit einem Küchenhandtuch trocken tupfen.
- Bärlauch, Parmesan und Sonnenblumenkerne in die Küchenmaschine geben und kleinhacken lassen.
- Olivenöl dazugeben und so lange verrühren, bis eine cremige Masse entstanden ist.
- Bei Bedarf mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Falls du keine Küchenmaschine hast:
- Bärlauch wie oben beschrieben waschen und trocknen.
- Blätter, Blüten und Knospen mit einem scharfen Messer fein hacken.
- In einem Mörser mit den Sonnenblumenkernen zerstampfen, Bärlauch hinzugeben und verrühren.
- Parmesan fein reiben und dazugeben.
- Mit Olivenöl auffüllen und alles verrühren.
- Mit Pfeffer und Salz nach Geschmack abschmecken.
Das Bärlauch-Pesto schmeckt sehr lecker zu Gnocci oder Pasta. Mein Favorit im Frühling: Pesto-Pasta mit Spinat.
Guten Appetit! :-)
3 Kommentare
Birthes Garten · 22. April 2018 um 9:02 pm
Wir haben auch einige Bärlauchpflanzen im Garten, aber der Giersch hat sie inwischen überwuchert. Nun werde ich vielleicht noch einige unter den Kirschbaum pflanzen, wo es keinen Giersch gibt. Vielleicht kann er sich dort dauerhaft etablieren ;-).
Pesto und Paste habe ich auch heute reichlich gemacht, nachdem wir heute morgen sammeln waren. Lecker ! Liebe Grüße, Birthe :-)
Mel · 23. April 2018 um 12:41 pm
Hi Birthe,
ja, Giersch macht so ziemlich alles platt… Und Bärlauch ist eher ein empfindliches Pflänzchen.
Ich drücke dir die Daumen, dass er sich an seinem neuen Platz wohl fühlt und schnell ausbreitet!
Bärlauch-Paste? Das klingt ja interessant! Wie machst du sie, wofür verwendest du sie?
Erzähl mal, ich bin gespannt!
Kistengrüne Grüße
Mel
Schnittknoblauch auf dem Balkon anbauen: Aussaat, Pflege und Ernte · 29. März 2019 um 8:09 pm
[…] kannst ihn aber auch wie Bärlauch zu Pesto verarbeiten. Dieses Rezept kannst du dafür ganz einfach […]