Rot und Orange sind derzeit die Farben meines Gärtner-Glücks: Rote Murmel und Golden Currant tragen Früchte! Am Wochenende haben wir die ersten Tomaten geerntet – und natürlich gleich verputzt. Für mich ein kleines Wunder, wenn man ein paar Monate zurückdenkt.

Golden Currant auf dem Balkon

Golden Currant auf dem Balkon

Es gab Zeiten, da habe ich gar nicht mehr daran geglaubt, überhaupt noch eigene Tomaten ziehen, geschweige denn ernten zu können. Vielleicht erinnert ihr euch noch an das Tomaten-Paprika-Desaster im März, gleich nach der Aussaat. Oder an die Frage, wann und wie ich die Tomaten ausgeizen sollte, damit sie möglichst viele Früchte tragen.

Statt blinder Rodungswut wollte ich daraufhin eigentlich ein Experiment starten. Das Ziel: Stimmt es wirklich, dass Tomatenpflanzen mehr Früchte tragen, wenn man Seitentreibe entfernt? Daher habe ich immer eine Pflanze pro Kiste ausgegeizt und eine einfach weiterwuchern lassen.

Für das Experiment hatte ich die ausgegeizten Pflanzen an den Kisten markiert.

Für das Experiment hatte ich die ausgegeizten Pflanzen an den Kisten markiert.

Es blüht :-)

Es blüht :-)

Es wuchert... :-)

Es wuchert… :-)

Ein Ergebnis kann ich euch allerdings nicht liefern. Ich musste leider zwischenzeitlich alle Tomaten auf dem Balkon stutzen, da ich sonst einfach nicht mehr durchgekommen wäre: Die Tomaten sind inzwischen mehr als zwei Meter hoch und ungemein ausladend gewachsen. Im Hinterhof habe ich sie dafür im Gegenzug einfach alle wachsen lassen, wie sie wollen – auch weil ich irgendwann einfach nicht mehr durchblickt habe, welcher Zweig nun zu welcher Pflanze gehört…

Die meisten Tomaten auf dem Hinterhof sind noch grün.

Die meisten Tomaten auf dem Hinterhof sind noch grün.

Die Tomaten auf dem Balkon sind trotz der massiven "Rodung" ebefalls zahlreich...

Die Tomaten auf dem Balkon sind trotz der massiven „Rodung“ ebefalls zahlreich…

Die Tomaten auf dem Balkon sind schon weiter.

…. und reifer.

Erste Ernte 2014 :-)

Erste Ernte 2014 :-)

Ob ausgegeizt auf dem Balkon oder wild wuchernd im Hinterhof – Früchte tragen die Tomaten inzwischen an beiden Standorten. Und das in rauen Mengen. Der Grund ist aber wohl, dass ich – wie ich nun weiß – zufällig die „richtigen“ Sorten erwischt habe. Rote Murmel und Golden Currant gehören zu den Wildsorten, die man nicht ausgeizen muss.

Und auch sonst sind sie genügsam: Sie kommen nicht nur mit wenig Dünger aus, sondern gedeihen dadurch sogar besser! Ansonsten produzieren sie zu viele Blätter und kaum Früchte. Allerdings habe ich den Rat von Marie-Luise Kreuter („Der Biogarten für Einsteiger“) beherzigt und die Pflanzen mit welken Tomatenblättern gemulcht.

Wer allerdings hofft, dass an meinen zwölf Lieblingen nun riesige Tomaten reifen, den muss ich enttäuschen. Die Rote Murmel trägt ihren Namen zurecht – und auch die orangefarbenen Früchte ihrer Kistengenossen sind ähnlich groß. Aber alle drei Sorten schmecken süßlich und unglaublich tomatig. Kein Vergleich zu Tomaten aus dem Supermarkt. Das überrascht mich wiederum nicht im Geringsten.

Tomaten auf Quarkbrot - mmmmmh!

Tomaten auf Quarkbrot – mmmmmh! :-)

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Kategorien: Ernten

Mel

Mel arbeitet als freiberufliche Journalistin und hat ein Herz für grüne Themen. Auf Kistengrün zeigt dir die begeisterte Balkon-Gärtnerin, wie du dir auf kleinem Raum ein grünes Paradies schaffst.

3 Kommentare

Erntedank | Kistengrün · 7. Oktober 2014 um 9:04 am

[…] Ernte hatte ich in diesem Jahr ja durchaus. Ganz weit oben auf der Liste stehen natürlich die Tomaten. Aber auch Kartoffeln, Bohnen, Spinat, Mangold, abessinischen Kohl und diverse Salate gab es immer […]

Tomatenblüten entfernen · 18. Juni 2015 um 5:33 pm

[…] Tomaten ausgeizen […]

Tomaten stützen und festbinden · 30. Juni 2015 um 12:41 am

[…] Tomaten ausgeizen […]

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